Wie im Großen so im Kleinen. |
Nachdem
wir uns nun Aufbau und Struktur einen Romanes im Großen angesehen haben, wenden
wir uns der nächsten kleineren Einheit zu:
dem Kapitel.
Ein
Kapitel ist zunächst einmal nichts weiter als eine Einteilung des Buches in
„Sinneinheiten“. Diese haben keinen Zweck außer dem der Übersichtlichkeit für
den Leser. Wenn dieser das Buch beiseite legt, möchte er beim nächsten Mal
schneller und besser die Stelle wiederfinden, an der er gewesen ist. Auch für
den Autoren macht es Sinn, sein Manuskript in kleinere Einheiten einzuteilen,
anstatt einen langen Fließtext zu haben.
Kapitel
müssen keine Titel haben. In vielen Büchern sind die einzelnen Kapitel einfach
nur durchnummeriert. Titel haben den Vorteil, dass man wie in einer Art
Kurzzusammenfassung dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen kann.
Und den Nachteil, dass sie genau deswegen zu viel verraten können.
(Anm. Autorensoftwares bieten oft die
Möglichkeit, Karteikarten, Notizzettel oder Kurzzusammenfassungen an Kapitel zu
heften. In diesem Fall braucht Deiner Einer keine zusätzlichen ausführlichen
Kapiteltitel zu fabrizieren. Sehr praktisch.)
Wo
aber beginnt ein neues Kapitel und wo endet das vorherige?
Wie
im Großen, so im Kleinen.
Jedes Kapitel hat einen eigenen kleinen Spannungsbogen. (Oder sollte zumindest
einen haben. Sonst wird es Zeit für eine Überarbeitung.)
Das
Ziel, also etwas das sie bekommen oder erreichen will, ergibt sich in den
meisten Fällen aus dem vorherigen Kapitel, kann aber auch auf den ersten Seiten
eines Kapitels neu gestellt werden.
Je
klarer und dringlicher das Ziel ist, desto größer ist die Spannung. Die Figur
darf Zweifel haben und sogar mit sich selbst (oder jemandem) debattieren, aber
sie sollte möglichst bald einen Schritt unternehmen, um das Ziel zu erreichen.
Der
Leser mag aktive Figuren.Doch die Figur stößt auf Schwierigkeiten.
Im
Verlauf des Kapitels trifft die Figur auf Hindernisse oder gerät in Konflikte. Jedes
Kapitel kann einen oder mehrere Konflikte haben, die nicht mit dem
Hauptkonflikt zusammenhängen müssen (aber können). Mach es deinem Charakter
schwer. Lass ihn nicht einfach an sein Etappen- Ziel gelangen.
Warum?
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