Montag, 7. Dezember 2015

Wie entwickle ich einen Seriencharakter?



Das Gesetz der Serie: Teil 4

Serien basieren häufig auf einer wiederkehrenden Hauptfigur, einer Einzelperson, um die sich alles dreht (und nach der die Serie häufig benannt ist). Manchmal bestehen die Serien- Hauptfiguren auch aus einem zusammengehörigen Paar oder einem Team. Damit es nicht langweilig wird, muss eine Serie sich weiterentwickeln, aber es kann schwierig werden, eine wiederkehrende Figur in einer Serie frisch zu erhalten. In Wahrheit lieben die Leser nämlich die Hauptfigur, und kommen nur wegen ihr zum nächsten und übernächsten Band zurück, und sie wollen gar nicht, dass die Figur sich allzu sehr verändert, sie erwarten, dass sie dieselbe Person im nächsten Band wiedertreffen, die sie kennen und lieben gelernt haben. Zu große Entwicklungen werden einem übelgenommen. Andererseits wird es langweilig, wenn die Figur sich nicht weiterentwickelt. Es wäre auch unlogisch, wenn die Figur aus dem zuvor Erlebten keine Änderungen mitnimmt, keine Lehren zieht, oder sich nicht zurückerinnert. Die Ereignisse der vorangegangenen Bände werden zu der Hintergrundgeschichte des Charakters und müssen diesen beeinflussen.

Wie entwickle ich also einen Seriencharakter?

Zunächst einmal genauso wie jeden anderen Romancharakter auch: du brauchst eine Figur mit einem Ziel. Drehbuchautoren sprechen auch von einem want und need des Hauptcharakters. In einer Detektivgeschichte mag das Ziel (want) der Hauptfigur sein, den Mörder zu entlarven, aber sein innerer Antrieb (need) dafür ist sein Wunsch nach Gerechtigkeit.
Zusätzlich braucht ein Seriencharakter noch ein paar mehr Überlegungen. Schließlich soll er der Held über eine ganze Reihe von Bänden werden und wird den Leser über einen langen Zeitraum und durch viele Abenteuer begleiten. In der Figur müssen multiple Konflikte als Möglichkeiten eingebaut sein, so dass die Figur im Laufe des Serienspannungsbogens wachsen kann. Der Schlüssel dazu ist ein zusätzliches Charakterziel, dass nicht einfach zu erreichen ist. (Auch Batman wünscht sich Gerechtigkeit für Gotham City, aber die Korruption, die bis in die höchsten Kreise hineingeht, macht es ihm unmöglich, dieses Ziel durch Ergreifen eines einzelnen Schurken zu erreichen.) Es gibt also häufig ein einfaches Ziel in jedem Band (den Mörder dieser Episode finden), sowie ein langanhaltendes, Serien-überspannendes Ziel der Hauptfigur.
Natürlich gibt es Serienhelden, die nie eine Wandlung durchmachen, wie z.B. James Bond. Dies ist der „statische“ Actionheld, der aus jedem Fall als Sieger hervorgeht und sich nie etwas zu Schulden kommen lässt oder an seinen Entscheidungen verzweifelt. Erst die neueren Verfilmungen haben Bond Wachstum und eine Wandlung zugestanden.
Auch andere Serienhelden, wie z.B. Hercule Poirot oder Miss Marple, sind Vertreter der „statischen“ Helden. Doch diese Art der Serienhelden sind nicht mehr zeitgemäß, moderne Leser/Zuschauer wünschen sich einen Helden, der an seinen Taten wachsen (oder verzweifeln) muss.
In Detektivserien wie CSI durchlaufen die Helden ihre Wandlung oft in Nebenplots: Sie meistern jeden Fall souverän, aber in ihrem Privatleben geht es drunter und drüber, oder sie werden suspendiert oder bekommen die lang ersehnte Beförderung nicht und müssen sich mit einem neuen Kollegen herumschlagen … Viele Krimiautoren setzen auf das Privatleben ihrer Figuren, das eine detaillierte Ausarbeitung erhält, um den Leser an ihre Serie zu binden, wie z.B. das des Kommissars Brunetti aus Donna Leons „Venedig“-Serie, in der Scheidungen, Töchter und italienisches Essen eine große Rolle spielen. Dieser „Seifenopern“-Charakter vieler Figuren ist es, der die Leser immer neue Fälle des kauzigen Kommissars lesen lässt, denn sie wollen nicht nur wissen, wie Brunetti den nächsten Fall löst, sondern auch, wie es in seinem Privatleben weitergeht – und was es leckeres zu Essen gibt.

Kenne das Ziel und das „Need“ deiner Serien-Hauptfigur. So wie jede Hauptfigur braucht auch eine Serien-Hauptfigur ein Ziel pro Roman.
Es lohnt sich, schon früh über den Serienspannungsbogen und die Wandlung, die die Hauptfigur am Ende des Serie und eines jeden Bandes durchmachen soll (oder auch nicht) nachzudenken. Serien leben von dem unterschwelligen Gefühl eines übergeordneten Zwecks und einer Richtung, die die Handlung (und die Hauptfigur) anstrebt.
In einer Detektivgeschichte z.B. weiß man, dass das Ziel der Hauptfigur normalerweise die Aufklärung eines Verbrechens ist. Im Krimi-Genre (und teilweise im Thriller) wird die Hauptfigur zu einem großen Teil durch ihren Beruf oder ihre Ehre angetrieben. Aber häufig braucht es einen zusätzlichen Anreiz, wie eine persönliche Rache, eine Dame in Not, Geldsorgen oder winkende Beförderungen, um die Hauptfigur glaubhaft bei der Stange zu halten, wenn die Schwierigkeiten sich auftürmen.

Zusätzliche Motivation einer Serien-Hauptfigur kann entspringen aus:
-          Zeitdruck: Tickende Bomben, entführte Opfer oder Wettrennen können die Hauptfigur unter Druck setzen und zwingen, am Ball zu bleiben. Alles, was ein Zeitlimit implementiert, ist gut, um Spannung aufzubauen
-          Hintergrundgeschichten: Motivation kann aus dem persönlichen Hintergrund der Hauptfigur entspringen, dem oft ein Trauma oder eine Verletzung zugrunde liegt.
-          Druck aus dem Umfeld: Das soziale Umfeld der Hauptfigur, wie Freunde, Familie, Kollegen und Liebhaber können zusätzliche Probleme und Motivation schaffen. Damit man auch in späteren Bänden noch aus dem Vollen schöpfen kann, sollte von Anfang an ein reichliches soziales Umfeld entworfen werden. 

Der Hauptfigur ein persönliches Problem zu geben, ein Ziel, das er neben dem Hauptkonflikt verfolgt, kann ihn für den Leser sympathisch und dreidimensional erscheinen lassen. Aber das besondere Ziel oder Dilemma des Protagonisten muss sorgfältig ausgewählt werden, denn jeder Konflikt, der im ersten Roman eingeführt wurde, muss in den folgenden Bänden weitergeführt werden. Daher sollte das persönliche Ziel zum Thema der Serie passen, eigentlich bestimmt es sogar den Ton und die Atmosphäre. So kann der Wunsch nach Rache der ganzen Serie einen düsteren Ton verleihen, während die Suche nach der wahren Liebe eher zu einer hoffnungsvolleren Atmosphäre passt. Auch wenn die Leser das Thema nicht genau benennen können: Mit dem ersten Band wird eine Frage gestellt, die erst im letzten Band beantwortet werden wird. Wird er seine wahre Liebe finden oder nicht? Wird er Rache üben und Gerechtigkeit erfahren? Diese Frage ist es, neben der tollen Handlung der einzelnen Bände und der sympathischen Hauptfigur, die die Leser zurückkommen lässt. Sie können nicht aufhören zu lesen, bis diese Frage nicht beantwortet wurde — und das Schicksal der Hauptfigur besiegelt.
Ein neues, temporales Problem in jedem Band, wie z.B. eine bevorstehende Scheidung, kann dem Charakter Tiefe verleihen, aber nach dem dritten Buch könnte es ausgelutscht wirken und den Leser langweilen, wenn der Konflikt nicht integraler Bestandteil der Handlung ist und sich ganz natürlich aus der Persönlichkeit des Charakters ergibt (z.B.: die Scheidung droht, weil der Held Alkoholiker ist. Er muss seine Alkoholsucht überwinden, um seine Ehe zu retten.) Ein Serienheld braucht also eine Ehepartnerin, Alkoholprobleme, einen rostigen Impala, eine Kriegsverletzung, Narben aus den Ereignissen des letzten Bandes, ein Haus mit Geheimkeller, einen Bruder bei den Freimaurern, ein Faible fürs Stricken und einen Hund.
Oder?
Zu viele Macken und Charakter-Ticks und der Held wirkt unnatürlich und überladen — zu wenige und er kann die Handlung nicht über mehrere Bände hinweg tragen. Eine geliebte Rostlaube könnte von einem Running Gag zum Hauptgegenstand eines Falls werden, der Hund zu einem Partner und die Kriegsverletzung zu einem Problem. Doch aufgepasst: Einmal eingeführt müssen die Macken und Charaktereigenschaften weitergeführt werden und allzu heftige Probleme wie Alkoholsucht können nicht einfach so verschwinden, nur weil der Autor mit einem Mal keine Lust mehr darauf hat. Ist der Held Alkoholiker, so muss er es bleiben, und trotz Reha sein Leben lang damit kämpfen, auch wenn die Serie lieber einen geläuterten Helden bräuchte.
Das Gleiche gilt für Nebenfiguren: Man kann sie nicht einfach verschwinden lassen, nur weil es einem besser in den Kram passt, wie die Ehefrau und den Bruder bei den Freimaurern. Man ist als Autor festgenagelt auf die Elemente, die man bereits eingeführt hat.
Aber: Wohlausgewählt bieten all diese Hintergrunddetails Stoff für viele, viele Geschichten. Als Serienautor hat man die Gelegenheit, die Hintergrundgeschichten und Nebenfiguren auszuführen, man kann ganze Abenteuer um Details um das Leben der Figur ranken lassen, wie z.B. seinem Haus mit Geheimkeller und wer diesen erbaut hat. Die Phantasie eines Serienautors trägt ihn dorthin, wo Autoren von Einzelromanen vielleicht Andeutungen gemacht haben, aber nie den Platz hatten, zu Ende zu erzählen. Beim Entwickeln und einführen von Nebencharakteren sollte schon einmal bedacht werden, auf welche Art und Weise diese Nebenfigur in zukünftigen Bänden eine Rolle spielen können.  Leser lieben Geheimnisse rund um Figuren und erst recht rund um die Hauptfigur. Eine Serie eignet sich wunderbar dafür, den Leser neugierig auf die Hintergrundgeschichte der Hauptfigur werden zu lassen und erst nach und nach Einzelheiten ans Licht kommen zu lassen. Ehemalige Arbeitgeber, Ex-Geliebte, Schulden, Feinde: Plötzlich auftauchende Figuren aus der Vergangenheit können für Überraschungen sorgen!

Spannung ist in jedem Genre wichtig, nicht nur im Krimi-und Thriller. Sogar im Liebesroman fiebert der Leser mit bei der Frage „Kriege sie sich oder kriegen sie sich nicht?“. Die Hauptfigur sollte vor große Schwierigkeiten bei der Verfolgung ihres Zieles gestellt werden, denn je mehr die Hauptfigur herausgefordert wird, desto mehr fiebern wir ihr beim Erreichen ihres Zieles mit. Herausforderungen lassen die Handlung steigen und fallen, z.B. wenn die Liebenden durch Umstände räumlich voneinander getrennt werden, lesen wir fieberhaft weiter, weil wir wissen wollen, wie die Liebenden diese Schwierigkeit überwinden und ob sie wieder zueinander finden. Schwierige Herausforderungen zeigen, aus welchem Holz die Hauptfigur geschnitzt ist. Wie sie unter Druck reagiert, zeigt ihr wahres Gesicht und gibt ihr Gelegenheit, als Held zu agieren. Die zentrale Serien-Idee sollte daher zu deiner Hauptfigur passen und ihr multiple Möglichkeiten bieten, sich zu beweisen.

Auch der Antagonist sollte der Hauptfigur gewachsen sein. Ob jeder Band der Serie einen neuen Fiesling einführt, oder die Hauptfigur über eine Reihe von Bänden gegen denselben Bösewicht antritt: Stets sollte der Antagonist eine echte Herausforderung sein und das bedrohen, was der Hauptfigur am wichtigsten ist. Je größer die Gefahr, umso mehr auf dem Spiel steht, desto motivierter wird die Hauptfigur am Ball bleiben.
Auch über unzählige Serien-Bände hinweg.

Natürlich kann sich das Ziel einer Hauptfigur im Laufe einer Serie auch ändern. Große Wendepunkte in einer laufenden Serie halten die Handlung in Schwung, so können Hauptfiguren sich verlieben, heiraten, Kinder kriegen, sich scheiden lassen und wieder neu verlieben. Große Wendungen können neue Charakter-Motivationen erwirken, wie z.B. : Neue Beziehungen zu anderen Figuren, ein plötzlicher Verlust oder ein Gewinn, einen Umschwung oder Aufstieg in der Karriere, mysteriöse Entdeckungen oder Auflösung eines Geheimnisses …

Mehr noch als der Einzelroman- Held lebt die Serien-Figur von stets neuen Wendungen.
Das alles gilt natürlich auch, wenn die Serie mehr als eine Hauptfigur hat, oder die Handlung sich um multiple Figuren dreht, die alle ihren eigenen Spannungsbogen und eigene Entwicklungen durchmachen, wofür sie natürlich eigene Konflikte, Ziele, Träume und Hintergrundgeschichten benötigen. Mehr noch als im Einzelroman muss der Serienautor sich Gedanken über alle seine Figuren machen. Um den Überblick nicht zu verlieren, ist es ratsam, sich eine Serienbibel anzulegen, in der man alle Details, Hintergrundwissen und geplante Wendungen notiert, aber auch, was man bereits in welchem Band enthüllt hat, was feststeht und wo man eventuelle noch Freiheit hat, Änderungen vorzunehmen. Denn die besten Ideen kommen beim Schreiben.


Hier geht es weiter mit das Gesetz der Serie Teil 5: Wie handhabt man Hintergrundgeschichten in Serien?

Montag, 9. November 2015

Spannungsbögen in Serien und Mehrteilern

Das Gesetz der Serie - Teil 3

Wie geht man nun heran, an die Mammutaufgabe, einen Spannungsbogen nicht nur über einen, sondern gleich über mehrere Bände zu spannen?


Jede Geschichte hat einen Spannungsbogen. Geschichten, die Teil einer Serie sind, haben neben dem Spannungsbogen der einzelnen Folge häufig einen zusätzlichen Serienspannungsbogen, der sich über alle Teile der Serie erstreckt.
Ein Spannungsbogen besteht aus einem Anfang, einem Mittelteil und einem Schluss.
Am Anfang wird der Konflikt aufgeworfen, in der Mitte wird der Konflikt verkompliziert und spitzt sich zu, bis er am Schluss im Showdown dann gelöst wird. Dieses einfache Drei-Akte-Modell eines Spannungsbogens hat Meiner Einer schon einmal ausführlicher erklärt und kann hier nachgelesen werden.
Ein Serien-Spannungsbogen hat ebenso einen Anfang, Mittelteil und Schluss und zieht sich über alle Bände der Serie, so dass in den ersten Bänden das Problem (z.B. eines Widersachers wie Lord Voldemort in den Harry-Potter-Bänden) aufgeworfen wird, in den Folgebänden das Problem sich vertieft (Lord Voldemord erlangt immer mehr Macht) und am Schluss gelöst wird (erst im letzten Band wird Voldemort endgültig besiegt.)

Die einzelnen Bände wiederum haben ihren eigenen Spannungsbogen mit einem eigenen Konflikt und Widersacher, der mit dem Serienspannungsbogen verwoben ist.

So geht es für den Helden Harry Potter in Band 4 der siebenteiligen Serie darum, das trimagische Turnier zu gewinnen; aber als Harry den Siegespokal in den Händen hält wird er in einen Kampf mit Lord Voldemort teleportiert, bei dem der Bösewicht wieder einen Körper erlangt und somit in seiner Macht erstarkt. Das ganze Turnier war ein böser Plan, um an Harry zu gelangen. So werden Serienspannungsbogen und Spannungsbogen des einzelnen Bandes miteinander verknüpft.
Einen Serienspannungsbogen muss man also planen. Zumindest im Groben sollte der Autor Anfang, Mittelteil und Schluss sowie die wichtigsten Wendepunkte der Serie im Kopf haben, bevor er anfängt, die einzelnen Bände zu schreiben. Wer eine solche Serie über mehrere Bände plant, ist im Vorteil, wenn er nicht sofort den ersten Band veröffentlichen muss, sondern abwarten kann, bis er Band 2 (und evtl. sogar Band 3) geschrieben hat, so dass er noch einmal zurückgehen und Dinge ändern kann. Denn einmal veröffentlicht, muss er mit den Details leben, die er im ersten Band festgelegt hat, und kann nicht mehr im Nachhinein noch etwas schreiben, dass diesen Fakten widerspricht.
In den ersten Bänden müssen alle für den Showdown wichtigen Nebenfiguren und Hinweise eingebaut werden, so dass man eine Outline für alle Bände verfassen sollte, bevor man anfängt zu schreiben. Auch ist es von Vorteil, bei längeren Projekten, eine Serienbibel anzulegen, in der man alle Details auf Charakterbögen und Settingbögen festhält.

Nicht jede Serie hat einen solchen Bände-übergreifenden Serienspannungsbogen, manche kommen auch ohne aus. 
So bestehen klassische Detektivgeschichten wie die um Hercule Poirot aus einzelnen Fällen, die nicht miteinander zusammenhängen und in jedem Band zu einem Abschluss kommen.
Moderne Detektivgeschichten benutzen aber gerne Elemente des Bände-übergreifenden Serienspannungsbogens, so dass es häufig einen Widersacher gibt, der erst am Ende der Serie dingfest gemacht werden kann (und hinter den Machenschaften steht) oder es gibt zusätzlich zu den einzelnen Mordfällen eine persönliche Quest des Detektivs, die am Ende zu einem Abschluss findet (entführte Tochter, verschollene Ehefrau etc.). Bei einer solchen persönlichen Quest muss diese in jedem Band fortgetrieben werden, lässt man sie auch nur in einem einzigen Band aus, hat der Leser das Gefühl, es gehe in der Handlung nicht mehr voran und die Serie habe an Spannung verloren. Das führt natürlich dazu, dass ein Autor von Detektivgeschichten, die nicht auf eine bestimmte Anzahl von Bänden geplant ist, sondern als fortlaufende Serie ohne festgelegtes Ende, irgendwann an einen Punkt kommt, ab der die persönliche Quest nicht länger ausgewalzt werden kann, sondern zu einem Abschluss geführt werden muss. Im Anschluss kann eine neue persönliche Quest eingeführt werden, oder das, was der Held glaubte, erreicht oder erfahren zu haben, kann auf den Kopf gestellt werden (er findet seine entführte Schwester, aber diese wurde gar nicht entführt, sondern ist fortgelaufen …) So dass die persönliche Quest von vorne losgeht.

Auch in Fantasy-Büchern und Liebesgeschichten gibt es heutzutage eigentlich immer ein langfristiges Ziel, das die Figur erreichen will, und das mit den Ereignissen der einzelnen Bände verwoben ist. Häufig ist es dieses langfristige Ziel, dass die Leser dazu bringt, zum nächsten Band zu greifen und der Autor tut gut daran, viel Planung und Mühe auf die Ausarbeitung des Serienspannungsbogens zu verwenden.

Fragen zum Planen einer Serie 
  •  Soll es einen Serienspannungsbogen geben, der sich durch jeden Band zieht und erst am Ende der Serie endgültig aufgelöst wird?
    • Oder soll jeder Band einzeln für sich stehen?
    • Müssen die Bücher in einer bestimmten Reihenfolge gelesen werden?
    •     Schließt jeder Band ab oder endet er mit einem Cliffhanger?
      •  E-Shorts oder längere Bände?
      • Einzelnes Genre oder Crossover? Welches Genre? 

      Hier geht es weiter mit dem Gesetz der Serie Teil 4: Wie entwickle ich einen Seriencharakter?