Dienstag, 16. Juni 2015

Was sind die Unterschiede zwischen Trilogien, Mehrteilern, Serien, Sequels, Prequels und Serials?

Das Gesetz der Serie Teil 2



Was für verschiedene Arten von Serien gibt es überhaupt und wo sind die Unterschiede?

Ist ein Mehrteiler anders aufgebaut als eine Serie? Und was versteht man unter einem Sequel, Prequel oder einem Serial?

Es gibt keine allgemein gültigen Definitionen, aber um ein Auge für den Aufbau und die verschiedenen Plot-Strukturen von Serien zu entwickeln, zeige ich ein paar Unterschiede.

Trilogien

Als Trilogie bezeichnet man drei Bücher einer fortlaufenden oder miteinander verbundenen Geschichte, die vom selben Autor stammt; seltener auch von unterschiedlichen Autoren, die thematisch und inhaltlich drei miteinander verbundene Geschichten verfassen.
Trilogien müssen in der richtigen Reihenfolge gelesen werden und die einzelnen Bände haben nicht immer eine abgeschlossene Handlung. „Der Herr der Ringe“ z.B. ist einfach nur ein sehr langes Buch, das aufgrund seines Umfanges in drei Bänden herausgebracht wurde – gegen den Wunsch des Autors der eine Gesamtausgabe bevorzugt hätte. Der 3. Band „Die Rückkehr des Königs“ schließt die Handlung ab.
Trilogien können aber auch aus einzelnen, in sich geschlossenen Bänden bestehen, so z.B. die Jugendbuchtrilogie „Die Tribute von Panem“, bei der jeder Band mit einem Showdown endet, aber weitere Handlungsfäden offen lässt und das Schicksal der Figuren in den folgenden Bänden weitergeführt werden kann. Bände mit abgeschlossenen Handlungen werden von Verlagen (und Lesern) bevorzugt, da die Fortführung einer Serie von guten Verkaufszahlen abhängt. Schon so manche Trilogie wurde nie vollendet, weil Vorgängerbände sich nicht gut verkauften.
Seltener werden Werke zu einer Trilogie zusammengefasst, die nur thematisch miteinander zu tun haben, aber weder Protagonisten noch Handlung miteinander teilen, so z.B. die „New York Trilogie“ von Paul Auster, die nur das Setting als gemeinsamen Nenner haben (nämlich New York), sowie ein gemeinsames Thema (Besessenheit und Verfolgung).

Mehrteiler

Als Mehrteiler bezeichnet man alle Werke, die aus mehr als nur einem Band bestehen, also Trilogien (3-Teiler), Tetralogien (4-Teiler), Pentalogien (5-Teiler), Hexalogie (6-Teiler) usw., sowie fortlaufende Bände ohne definitives Ende (bei dem die Anzahl der noch kommenden Bände nicht feststeht). Der Unterschied zwischen einem Mehrteiler und einer Serie ist, dass der Mehrteiler eine aufeinander aufbauende, fortlaufende Handlung aufweist, während die Serie nur denselben Hauptcharakter gemeinsam hat, die in jedem Band neue in sich abgeschlossene Abenteuer erlebt, wie z.B. bei Detektivserien.
Mehrteiler müssen in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da die Handlung aufeinander aufbaut, wie z.B. bei Harry Potter. Es gibt aber auch Mehrteiler bei denen die Hauptfiguren wechseln und das Augenmerk auf andere Aspekte wie z.B. das Setting gelegtt wird. So gehören manche Bände der „Scheibenwelt“-Romane zusammen, andere können einzeln gelesen werden.

Serien

Serien hingegen drehen sich um dieselbe Hauptfigur als Helden oder eine Gruppe aus Helden, die in jedem Band ein neues Abenteuer besteht oder einen Fall löst. Die einzelnen Abenteuer oder Fälle haben nichts miteinander zu tun und selten wird auf frühere Fälle verwiesen oder vergangene Abenteuer des Heldentrupps erwähnt. Ein typisches Beispiel einer klassischen Serie wären die Detektivgeschichten von Sherlock Holmes oder Agatha Christies Hercule Poirot. Diese Bände können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden, ohne dass der Leser der Handlung nicht mehr folgen könnte, in jedem Band gibt es einen abgeschlossenen Fall.
Moderne Serien allerdings haben Elemente des Mehrteilers übernommen, und so ist es mittlerweile üblich, dass Serienhelden sich auf frühere Abenteuer und vorhergehende Handlungen beziehen und es neben dem in jedem Band zu lösenden Kriminalfall einen weiteren fortlaufenden Handlungsstrang gibt, der sich über die gesamte Reihe zieht. So muss Harry Potter in jedem Band einen Bösewicht besiegen, aber der eigentlichen Antagonisten Lord V… (du-weißt-schon-wer) wird erst am Ende im letzten Band besiegt.
So gesehen gibt es nicht immer eine klare Trennlinie zwischen Mehrteilern und Serien und im Sprachgebrauch werden diese häufig miteinander vertauscht.

Prequel, Sequel und Interquel

Ein Prequel ist eine Geschichte, die zeitlich vor der ursprünglichen Handlung spielt. Ein Beispiel dafür wäre C.S. Lewis „Das Wunder von Narnia“, das 5 Jahre nach den anderen Bänden herauskam, aber inhaltlich noch vor den Ereignissen in Band 1 „Der König von Narnia“ (engl. The Lion, the Witch and the Wardrobe) spielt. Oder auch der Roman „Roter Drache“ der vor „Das Schweigen der Lämmer“ spielt. Häufig erzählt ein Prequel die Vorgeschichte zu den Ereignissen.
Bei einem Prequel besteht die Schwierigkeit, die Spannung zu erhalten, obwohl der Zuschauer bereits das zukünftige Schicksal der Figuren kennt. Daher konzentrieren sich Prequel-Bände häufig auf die Vorgeschichte des Hauptcharakters und wie es zu den dramatischen Konflikten in der Hauptgeschichte kommen konnte.
Ein Sequel wiederum ist eine Fortführung einer Geschichte, die die Handlung nach den (bereits abgeschlossenen) Ereignissen weiterführt. Dabei muss die Handlung nicht unmittelbar anschließen, sondern braucht nur Bezug auf die Figuren und Ereignisse zu nehmen. Homers Odyssee wird als Sequel zur Ilias bezeichnet, Thomas Harris „Hannibal“ ist ein Sequel von „Das Schweigen der Lämmer“, „Durch den Spiegel“ ein Sequel von „Alice im Wunderland“ und „Im Zeichen der Vier“ ein Sequel zu der zuvor erschienenen ersten Sherlock- Holmes- Geschichte „Eine Studie in Scharlachrot“.
Ein Interquel oder auch Midquel spielt zeitlich zwischen den Bänden und füllt eine Lücke oder erklärt Ereignisse aus einer anderen Sicht, die ursprünglich dem Leser nicht gegeben wurden, z.B. der Pate III, das zeitlich zwischen der Pate I und der Pate II spielt oder „Enders Schatten“ von Orson Scott Card.

Spin-off

Ein Spin-off ist ein Ableger eines Werkes, bei dem häufig beliebte Nebenfiguren zu Hauptfiguren in ihrer eigenen Serie werden oder das Setting und die Prämisse mit einer neuen Generation fortgeführt wird . Z.B. ist die Fernsehserie „Better call Saul“ ein Spin-off der erfolgreichen Serie „Breaking Bad“ und „Private Practice“ ein Spin-Off von „Greys Anatomy“. Die ursprüngliche Hauptfigur tritt nur in Cameo-Auftritten in Erscheinung oder es wird nur auf sie verwiesen. Manchmal führen erfolgreiche Spin-Offs zu weiteren Spin-Offs.

Serials

Serials sind Fortsetzungsromane, die in Magazinen oder Zeitungen erschienen. Dabei sind die einzelnen Veröffentlichungen Teile eines Gesamtwerkes, das nur in Einzelteilen abgedruckt wurde, nicht eine Fortführung wie bei einem Mehrteiler.
Mitte des 19.Jhd. wurden viele Romane als Fortsetzungsroman in Zeitschriften und Zeitungen herausgebracht, darunter auch einige Meisterwerke der Weltliteratur wie Gustave Flauberts „Madame Bovary“, Alexanders Dumas „Der Graf von Monte Christo“ und „Anna Karenina“ von Leo Tolstoi, fast alle Romane von Fjodor Dostojewski, aber auch eine Reihe an Detektivgeschichten, Sir Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“ und Maurice Leblancs „Arsene Lupin“. Das serielle Publizieren war ideal für Texte mit kurzen Spannungsbögen und begünstigte Cliffhanger, damit die Leser die nächste Ausgabe ebenfalls kaufen. Willkie Collins gilt mit seinen Suspense- Geschichten als Meister der Form, seine „Frau in Weiß“ verrät immer gerade so viel, um den Leser bis zur nächsten Ausgabe bei der Stange zu halten.
Die Herausgabe in serieller Form war so beliebt, dass amerikanische Autoren begannen, die Strukturen der Serials in ihren kreativen Prozess zu integrieren. Henry James zum Beispiel teilte seine Werke in mehrere Parts von gleicher Länge auf. Die Leser konsumierten lange Romane häufig in Teilen und mussten wochen-oder gar monatelang auf die Fortsetzungen warten, was natürlich zu Spekulationen und Vorfreude auf die nächste Ausgabe führte und den Autoren es ermöglichte, auf ihre Leserschaft zu reagieren. Als „Der Raritätenladen“ erschien, warteten Fans am Hafen auf einfahrende Schiffe, um der Crew die Frage zuzurufen: "Is little Nell dead?" Charles Dickens änderte häufig seinen Plot oder seine Charaktere aufgrund von Leserreaktionen und er baute aktuelles Tagesgeschehen in seine Geschichten ein.
Die Serials erreichten eine ganz neue Leserschaft, die sich keine Romane leisten konnte, oder sogar Analphabeten waren, indem sie sich die Geschichten für einen Halfpenny vorlesen ließen.
Viele Serials wurden später als Roman herausgebracht, aber lukrativer war das serielle Schreiben für Magazine. Autoren wurden per Zeile bezahlt, Charles Dickens erwirkte eine Bezahlung per Wort. Autoren und Verleger zögerten das Ende der gut laufenden Geschichten so lange wie möglich hinaus.
Manche Autoren waren sehr produktiv – und schnell. Alexandre Dumas schrieb zwölf bis vierzehn Stunden am Tag an verschiedenen seriellen Romanen gleichzeitig. Nicht jeder konnte mit so einem hohen Tempo mithalten. Wilkie Collins überzog stets seine Deadline und für Conan Doyle wurde die Nachfrage nach immer mehr Sherlock Holmes Geschichten zur Bürde: Er verlangte mehr Geld, um seinem Verleger den Appetit auf mehr Geschichten zu verderben und Holmes loszuwerden– doch man war bereit ihm auch die höchsten Summen zu zahlen, so dass Conan Doyle zum bestbezahltesten Autor seiner Zeit wurde.
Heutzutage sind Serials in Printmagazinen ausgestorben.
Aber durch das Internet und das Aufkommen des Ebooks erlebt diese Form eine neue Beliebtheit. Auf Plattformen für Internetveröffentlichung wie Fictionpress.com, Wattpad und JukePop Serials erreichen manche beliebte serialisierte Geschichten eine Leserzahl, die die von Bestsellern übertreffen und auch Fanfiction nimmt häufig diese Form an.

Stephen Kings „The Green Mile“ ist ein Beispiel eines erfolgreichen modernen Serials, sowie Andreas Eschbachs „Exponentialdrift“.

Serials und Serien sind wieder so beliebt wie zu viktorianischen Zeiten.



Mehr zu Spannungsbögen und Cliffhangern in Serien gibt es in das Gesetz der Serie Teil 3: Spannungsbögen in Serien und Mehrteilern

Freitag, 5. Juni 2015

Wie plane und schreibe ich Trilogien, Mehrteiler und Serien?



 
Das Gesetz der Serie: Teil 1

 
Warum nur ein einziges Buch schreiben? Warum nicht gleich eine Trilogie?

Es gibt viele gute Gründe, nicht bloß einen einzelnen Roman zu schreiben, sondern gleich eine Serie. Serien sind wieder in Mode. Während noch vor ein paar Jahren Trilogien, Mehrteiler und Serien von Debutautoren nicht gerne verlegt wurden, sind sie jetzt wieder auf dem Vormarsch. Warum? Ein Mehrteiler ist für den Verlag immer ein finanzielles Risiko. Wenn der erste Band sich nicht gut verkauft, wird es schwer, die vertraglich zugesicherten weiteren Bände bei Buchhändlern unterzubringen. So manche vom Autor auf mehrere Bände geplante Trilogie wurde vom Verlag gestoppt und die geplanten Folgebände nie geschrieben. Frustrierend für Leser und Autoren.
Mit Aufkommen des Ebooks erleben Mehrteiler wieder eine Renaissance: digitale Ausgaben sind weniger risikobehaftet für den Verlag und Leser wünschen sich Ebooks eher in kürzerer Form zum Lesen auf dem Tablet oder Smartphone. Ideal für Serien mit kurzen episodenhaften Bänden. Auch im Fernsehen erleben Serien einen Aufschwung und eine nie gekannte Qualität. Man denke nur an so aufwändige Produktionen wie „Game of Thrones“ oder so brilliant geschriebene Serien wie „Breaking Bad“, „Lost“ oder „The Sopranos“, die neue Maßstäbe setzen.
Serien machen Sinn, denn einmal etabliert bringen sie eine eingebaute Fangemeinschaft mit, die weitere Folgen kaufen wird: Serien haben treue Fans und können geradezu süchtig machen. Ein einzelner Band als Neuerscheinung in einer Ebookreihe bringt Aufmerksamkeit für alle Bücher in der Reihe und führt zu weiteren Käufen. Indie-Autoren haben es für sich festgestellt: die beste Werbung für ein Buch ist ein weiteres Buch.
Erst Recht, wenn es ein Buch in einer Serie ist.

Leser, die einmal mit einer Serie begonnen haben, werden in den meisten Fällen auch alle weiteren Bände kaufen, selbst wenn ein Band einmal nicht so gut sein sollte wie seine Vorgänger, denn der Leser hat emotional bereits in die Serie investiert und interessiert sich oder identifiziert sich mit den Charakteren und will wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Während ein Einzel-Roman, der nicht gefällt, dazu führen kann, dass der Leser diesen Autor ganz fallen lässt.
Langzeitserien haben den Effekt, dass die Charaktere für den Leser wie Freunde oder Familie werden -  sie haben einfach so viel Zeit mit den Figuren verbracht und sie lieben gelernt, dass sie sie nicht gehen lassen wollen und mehr verlangen. Dieser Wunsch nach mehr führt dann oft zu Sequels,Prequels, Interquels und Trilogien, sowohl bei Romanen als auch bei Filmen.
Man denke nur an die berühmte Figur des Sherlock Homes, bei der die Leser einfach nicht akzeptieren wollten, dass der berühmte Detektiv in den Reichenbachfällen gestorben sein sollte. Die Trauer um die fiktive Figur war so groß, dass Fans in London schwarze Trauerbänder um ihren Oberarm oder schwarze Krawatten trugen und das Magazin „The Strand“, in dem die Geschichten veröffentlicht wurden, verlor 20.000 Abonnenten.  Der Autor, Sir Arthur Conan Doyle, ließ unter dem Druck und dem großen finanziellen Anreiz seine Figur schließlich wieder auferstehen.

„A test of a good novel is dreading the last chapter“ – Thomas Helm

Serien und Mehrteiler geben dem Leser das Versprechen, das nach dem letzten Kapitel nicht Schluss sein muss, dass die Abenteuer dieser Figuren weitergehen. Dass der Leser noch mehr Zeit mit ihnen verbringen darf.

Das ist ein Versprechen an den Leser und gleichzeitig eine Bürde für den Autor. Serien und Mehrteiler verlangen ein hohes Maß an Arbeit von ihrem Erschaffer. Es muss nicht nur eine Figur und eine Storyline über einen einzigen Band, sondern über mehrere (evtl. sogar dutzende) oder im Fall von Fernsehserien hunderte Folgen gespannt werden, jede so sorgfältig geplant und ausgeführt wie bei einem Einzelroman. Serien brauchen multiple Konflikte, viele Ideen und facettenreiche Charaktere, die immer wieder überraschen.
Wenn Deiner Einer daran denkt, wie viel Arbeit ein einziger Roman ist, so kann der Gedanke an eine ganze Reihe von Bänden erschreckend sein. Arthur Conan Doyle wollte seine Figur Sherlock Homes loswerden, um Zeit für seine historischen Romane und Abhandlungen zu haben, die in seinen Augen mehr wert waren, als seine Detektivgeschichten. Eine Serie wird einen Autor über Jahre beanspruchen.
Auf der anderen Seite bedeutet das Kreieren einer Serie aber auch, dass nach einer Weile – wenn die anfängliche Planerei und das Weltenerschaffen erledigt wurde – das Schreiben immer leichter fallen kann und die einzelnen Bände relativ schnell herunter geschrieben werden können, weil die Welt und ihre Figuren bereits vertraut sind.

Die Reaktionen und das Feedback der Leser und Fans einer Serie können einen Autor während des langen Schreibprozesses bei der Stange halten und ihm sogar neue Ideen und konstruktive Kritik bringen. Serienautoren erfahren, was gut ankommt und was Fans nicht mögen, und können im Gegensatz zum Einzelroman diese Erfahrungen in das Verfassen weiterer Bände einfließen lassen.

Wer mit dem Gedanken spielt, eine Serie oder einen Mehrteiler zu schreiben, tut dies üblicherweise aus drei verschiedenen Gründen:

  1. Ein auf einen Einzelband geplanter Roman fühlt sich nach Abschluss noch nicht fertig an; Deiner Einer hat Ideen wie es weitergehen könnte und die Figuren lassen dir einfach keinen Frieden. Autoren können sich genau wie Fans in ihre Figuren regelrecht verlieben und sie gehen zu lassen, kann sehr schwer fallen. Manchmal hat ein Autor nach einem eigentlich bereits abgeschlossenen Roman noch so viel mehr Ideen, und die Geschichte lässt ihm einfach keine Ruhe, so dass er einfach weiter schreiben muss. Wenn die Leser das genauso sehen - umso besser.
  2. Deiner Einer plant von Anfang an, eine Trilogie, Serie oder einen Mehrteiler zu schreiben (noch bevor ein einziges Wort geschrieben worden ist.) Glückwunsch! Du hast die Möglichkeit, deine Serie zu planen und zu organisieren. Manchmal ist eine Idee einfach für eine Serie geeignet und manchen Autoren kommen beim Brainstorming automatisch multiple Storylines in den Sinn, die sich über eine mehrere Bände erstrecken könnten. Sie haben Anfang und Ende einer ganzen Serie im Sinn, mit Bänden dazwischen. Jetzt heißt es eine Outline der einzelnen Bände zu verfassen und den Ausgang festzulegen.
  3. Ein Verlag gibt eine Serie, Trilogie oder einen Mehrteiler in Auftrag. Die Autoren, die die einzelnen Bände schreiben sollen, werden vom Lektor ausgesucht und Plot und Storyline werden als Exposé vom Verlag an die Autoren herausgegeben. Die Koordination der ganzen Serie liegt in den Händen des Lektors, der häufig auch den Plot entworfen hat. Die engagierten Autoren haben bisweilen gar keinen Kontakt untereinander und jeder schreibt für sich, so z.B. bei großen Serien wie Star Treck, Star Wars oder Tie-ins von Computerspielen. Der Lektor schreibt die „Serienbibel“ und hält sie aktuell, so dass Hintergrundgeschichten, Charaktere, Spannungsbögen und Details konsistent bleiben und es liegt in seiner Verantwortung, die Kontinuität zu wahren. Bei anderen Serien schreiben die Autoren miteinander, Brainstormen gemeinsam, führen die Serienbibel selbst, mailen, chatten und tauschen ihr Geschriebenes aus, so dass sie untereinander abgleichen können.

In den nächsten Wochen gebe ich hier Tipps zum „Planen und Schreiben von Trilogien, Mehrteilern und Serien“, was vor allem Autoren der Kategorie 2 und 3 zu Gute kommen wird. Aber auch wenn Deiner Einer zu der Kategorie 1 gehört und bereits ein Buch geschrieben hat und jetzt mit dem Gedanken spielt, daraus weitere Bände zu machen, so wird es hier alles zum Planen und Organisieren eines solchen Projektes geben.
Doch zunächst einmal: